Diesen Bericht hat die Regierung lange zurückgehalten
Nun ist klar, warum: Viele deutsche Lebensversicherer drohen auf längere Sicht dicke Geldprobleme zu bekommen! Das schreibt das Finanzministerium in einer neuen Analyse zur Lage der Lebensversicherungen, die BILD vorliegt (26.06.18)
Das Bundesfinanzministerium sieht mögliche finanzielle Probleme bei 34 Lebensversicherern. (Handelsblatt)
Die anhaltende Niedrigzinsphase gefährdet das Geschäftsmodell der Lebensversicherer. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Finanzausschuss des Bundestags, der am Mittwoch veröffentlicht worden ist.
Demnach drohen 34 von 84 Lebensversicherern „mittel- bis langfristig finanzielle Schwierigkeiten“.
Laut dem Evaluierungsbericht zum Lebensversicherungsreformgesetz will die Bundesregierung künftig die finanziellen Belastungen für die Versicherer aus dem wegen der Niedrigzinsphase vorgeschriebenen Zinspuffer, der sogenannten Zinszusatzreserve, reduzieren.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat mit Sorge auf den Bericht reagiert.
„Es könnte passieren, dass Versicherer unter die gesetzliche vorgeschriebene Eigenkapitalquote fallen. Wenn dann nicht innerhalb weniger Monate für ausreichend Kapital gesorgt wird, droht die Abwicklung“, sagte der Versicherungsexperte des VZBV, Lars Gatschke, dem Handelsblatt.
Die Kunden müssten dann mit einer Kürzung ihrer Leistungen rechnen.
„Jedenfalls brauchen Verträge dann wohl nicht mehr vollumfänglich erfüllt werden.“
Allerdings bleibe ein Restrisiko.
„Wenn die Protektor-Mittel, etwa beim Kollaps mehrerer Versicherer, nicht ausreichen, könnte kurzfristig ein Totalverlust eintreten.“
Die Deutschen halten 88 Millionen Lebensversicherungspolicen. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung!! über den Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Bundestag berichtet.
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