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Ex-Notenbanker warnen und warum es jetzt an der Zeit ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen

Die EZB hat den Pfad der Tugend in den Augen vieler Beobachter längst verlassen. Nun fordern renommierte ehemalige Notenbanker in einem gemeinsamen Memorandum, das  in englischer Sprache verfasst wurde (hier einsehen: https://www.welt.de/newsticker/bloomberg/article201385664/Memorandum-zur-EZB-Geldpolitik-von-Issing-Stark-Schlesinger.html  ogy.de/54b1 ), dass die ultraexpansive EZB-Geldpolitik gestoppt werde.

Die Unterzeichner des Memorandums sind Hervé Hannoun (früherer Deputy Governor der Banque de France), Otmar Issing (früherer Chefökonom und zugleich Mitglied des EZB-Rates), Klaus Liebscher (früherer Gouverneur der Österreichischen Nationalbank), Helmut Schlesinger, (früherer Präsident der Deutschen Bundesbank), Jürgen Stark (früherer Chefökonom der EZB und zugleich Mitglied des EZB-Rates) sowie Nout Wellink (früherer 

Gouverneur der niederländischen Zentralbank)Die Einschätzungen werden zudem geteilt von Jacques de Larosière, dem früheren Gouverneur der Banque de France.

Im Kern werfen die früheren Notenbanker, Draghi und den Mitgliedern des EZB-Rates vor, die Grenze zur monetären Staatsfinanzierung, die in den EU-Verträgen strikt verboten ist, überschritten zu haben! Des Weiteren warnen sie vor der Wiederaufnahme der Anleihenkäufe, den negativen Nebeneffekten der EZB-Geldpolitik und vor einem „symmetrischen“ Inflationsziel.

Seit März 2016 war der Hauptrefinanzierungszins in der Eurozone bei null Prozent und der Einlagenzins für Banken bei minus 0,4 Prozent. Am 12. September 2019 beschloss die EZB, den Einlagenzins noch weiter in den Negativbereich abzusenken. Banken in der Eurozone sollen bewegt werden, mehr Kredite an Unternehmen und Verbraucher zu vergeben. Tun sie das nicht und halten stattdessen Überschussreserven auf ihrem Konto bei der EZB, müssen sie erhöhte Strafzinsen von nun 0,5 Prozent an die EZB zahlen.

Durch die Käufe der Schuldscheine werden die langfristigen Zinsen „negativ gemacht". Nach offizieller Erklärung soll die Inflation belebt und die Konjunktur gestützt werden. Doch im Kern geht es um etwas anderes:  Extrem  hoch verschuldete Staaten und Banken mit  hohen uneinbringlichen Forderungen sollen durch  Negativzinsen entlastet und die Euro-Schuldenberge entwertet werden. Nur so lässt sich der Zusammenbruch des Finanzsystems noch hinausschieben.

 

Es entfaltet sich eine riesige Anleihen-Blase

Sehr kritisch sehen die Ex-Notenbanker die Wiederaufnahme des Kaufs von Staatsanleihen (Quantitative Easing), den der EZB-Rat im September beschlossen hat.  Es bestehe ein breiter Konsens dass nach Jahren des Quantitative Easingsse, eine Wiederaufnahme der Anleihekäufe kaum positive Effekte auf das Wachstum haben werde. Vielmehr werde der Verdacht erhärtet, hinter den Käufen von Staatsanleihen stecke die Intention, verschuldete Regierungen vor steigenden Zinssätzen

zu schützen.

Ferner warnen die Notenbanker a. D. vor den negativen Nebeneffekten der extrem niedrigen oder sogar negativen

 

Zinsen. Nachfolgendes Beispiel wird dies verdeutlichen: 100-jährige Anleihe der Republik Österreich

Die Republik Österreich gab am 20.9.2017 eine Anleihe mit einer Laufzeit von 100 Jahren aus – ISIN: AT0000A1XML2.

Die Alpenrepublik bietet ihren Gläubigern eine jährliche Zinszahlung von 2,1 Prozent

an. Der Kurs der Anleihe ist seit der Emission kräftig geklettert - auf einen aktuellen Kurs von rund 178. 

Wer heute diese Anleihe an der Börse er wirbt, zahlt somit 178 Euro und erhält  in 98 Jahren eine Rückzahlung von 100 Euro, falls   Österreich und der Euro dann noch bestehen. 

Somit steht heute zumindest ein sicheres Verlustgeschäft von 78 Euro fest - aber es gibt ja auch noch 98-mal eine Zinszahlung von 2,10 Euro.

Summa summarum errechnet sich bei diesen Eckwerten für die nächsten 98 Jahre eine Rendite von 0,88 Prozent pro Jahr – vor Steuern. Allerdings darf der jährliche Kaufkraftschwund nicht außer acht gelassen werden, so dass die reale Rendite deutlich negativ sein wird!

Angenommen, der jährliche Kaufkraftschwund würde in den nächsten 98 Jahren nur vier Prozent betragen wird, dann sieht die Rechnung wie folgt aus:

Wer heute 17.800 Euro in diese Anleihe investiert, bekommt im Jahr 2117 eine Rückzahlung von

10.000 Euro. Bei einem jährlichen Kaufkraftverlust von vier Prozent hat dieser Rückzahlungsbetrag in 98  Jahren aber nur noch eine Kaufkraft von 183 Euro!  Wohlgemerkt, bei einer heutigen Investitionssumme von 17.800 Euro.

 

Die EZB hat mit ihrer Geld-Politik einen massiven Spekulationswahnsinn ausgelöst. Banken und Notenbanken kaufen Anleihen und treiben dadurch die Kurse auf völlig verrückte Höhen und viele Spekulanten springen auf diesen Zug.

Es werden also keine Anleihen mit Negativzins ausgegeben, sondern durch die viele Anleihen-Käufe steigen deren Kurse und das sorgt für fallende Renditen. Sehr hohe Anleihen-Kurse drücken die Renditen sogar unter die Nulllinie.

 

Wenn der Kurs einer Anleihe beispielsweise bei 114 steht und die Anleihe in vier Jahren zum Kurs von

100 zurückgezahlt wird, ergibt sich ein garantierter Kursverlust von 14 Euro

Angenommen, diese Anleihe wird mit drei Prozent jährlich verzinst, dann errechnet sich für diesen Schuldschein  eine  negative Rendite  von  ungefähr  einem  halben Prozent   pro  Jahr  (Berechnung:

Kursverlust von 14 Euro; Zins-Ertrag 12 Euro (4 mal 3 Euro); der Gesamtverlust von 2 Euro verteilt sich auf 4 Jahre). 

 

Je stärker die Notenbanken und Spekulanten die Anleihen-Kurse in die Höhe treiben, desto niedriger bzw. negativer wird die Rendite. 

 

Sämtliche deutschen Staatsanleihen, sogar auch die 30-jährigen, weisen aufgrund der hohen Anleihen-Kurse, derzeit schon eine negative Rendite aus.

 

Früher galten Staatsanleihen als sichere Geldanlage und Aktien, deren Kurs stark gestiegen war, als sehr  riskant. Heute geht die Gefahr von den wahnsinnig überteuerten Anleihen-Kursen aus, die jederzeit in sich zusammenbrechen können, sobald aus irgendeinem Anlass, Anleihen-Besitzer massenweise ihre Schuldscheine verkaufen wollen.

 

Physische Edelmetalle werden in dieser Zeit eine gute Möglichkeit sein, das Vermögen zu bewahren.

Dagegen werden „Kontoguthaben“ bei Banken sehr gefährdet sein, wenn die Anleihen-Blase platzt.

 

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Wichtig ist jetzt nur entschlossenes Handeln! Denn nur wer jetzt agiert, kommt lächelnd aus der Krise.

 

Gutes Gelingen bei Ihren Entscheidungen

(Quelle: Report 05/2019)

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